Das Universitätsklinikum Bonn plant die Brandschutz-und Funktionsertüchtigung des Gebäudes 22 / OPZ. Dabei wird die Stromversorgung im Zusammenhang mit brandschutztechnischen Defiziten saniert.
In dem ersten Bauabschnitt wird die NSHV (Niederspannungshauptverteilung) in dem 3. Untergeschoss erneuert. Vorbereitend hierzu sind Abbrucharbeiten, wie das Einschneiden eines neuen Türelementes, Abbruch von Mauerwänden, Änderungen von Doppelbodenkonstruktionen notwendig. Das 3. Untergeschoss liegt etwa bei -10.m bezogen auf die Zufahrtsflächen, eine direkte Zuwegung gibt es nicht.
Die Sanierung des Operationsbereichs 2.UG umfasst die komplette Erneuerung der Starkstromanlagen sowie aller IT-Verteilungen und den Austausch sämtlicher OP-Tableaus. Anlass dafür sind die zahlreichen Mängel, die aus der wiederkehrenden SV-Prüfung und dem Bericht vom 09. Oktober 2018 hervorgegangen sind, gekoppelt mit einem Anlagenalter von über dreißig Jahren. Ziel ist es, die veralteten Verteiler zu ersetzen, eine feuerbeständige räumliche Trennung von AV- und SV-Netzen zu realisieren und die IT-Infrastruktur den aktuellen Normen anzupassen. Dabei werden alle Decken-Versorgungseinheiten in den Operationssälen demontiert und durch normkonforme Schaltschränke, neue Kabeltrassen und zusätzliche Anschlussleitungen ersetzt. Für die OP-Tableaus wird das Modell CP 924H-plus von Bender eingesetzt, das über den Medics-Bus und eine DALI-Beleuchtungssteuerung angeschlossen wird; die Feldbus-Controller werden in separaten Schaltschränken installiert. Brandschutztechnisch erfolgt eine Trennung nach F90-Qualität, wobei Sonderlösungen in Abstimmung mit Sachverständigen als Hinweis in den Abnahmeberichten vermerkt werden.
Die Umbaumaßnahmen werden in mehreren Bauabschnitten durchgeführt: Im ersten Abschnitt werden die HNO- und Orthopädie-OP-Säle sowie RWA-Zentralen umgerüstet; im zweiten Abschnitt folgen die größeren OP-Säle und die Urologie, wobei neue EDV-Räume für ein Videomanagementsystem geschaffen werden; weitere Abschnitte betreffen die KVC-Säle, Aufwach- und Umlagerungsräume sowie weitere Spezialbereiche. Alle Maßnahmen werden so geplant, dass die OP-Tätigkeiten maximal drei Monate unterbrochen werden; die Arbeiten an kritischen Versorgungsnetzen finden an aufeinanderfolgenden Wochenenden statt, um den Klinikbetrieb nicht zu gefährden. Die Baumaßnahmen beinhalten Kernbohrungen durch den Fußboden ins 3. UG, die neue Verteilungen mit der NSHV?SV und der Gebäudeleittechnik (GLT) verbinden, sowie den brandschutzkonformen Verschluss aller Durchführungen. Nach Abschluss des Rückbaus der Alt-Verteilungen erfolgt die Entsorgung über die UKB-Bonn, gefolgt von einer SV-Inbetriebnahme, Teilabnahmen des Brandschutzkonzepts und schließlich der Teilübergabe an den Bauherren, sodass der OP-Betrieb wieder aufgenommen werden kann.
Der voraussichtliche Beginn der Starkstromanlagen im UG ist für Februar 2026 vorgesehen.
Im Rahmen einer europaweiten offenen Ausschreibung sollen Leistungen für das Gewerk Starkstromanlagen beauftragt werden.