Beschaffungs- und Beratungsdienstleistungen im Gesundheitswesen
VO: VgV Vergabeart: Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb Status: Veröffentlicht

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30.05.2025 16:32 Uhr
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Ziffer 5.1 Beschreibung (Neu): Das Universitätsklinikum Münster (UKM, Auftraggeber) wurde zum 1. Januar 2001 als selbständige Anstalt des öffentlichen Rechts errichtet. Es trat damit an die Stelle der bisherigen medizinischen Einrichtungen der Universität Münster. Als modernes Krankenhaus der Maximalversorgung mit rund 1.500 Betten hat sich das Universitätsklinikum Münster AöR (nachfolgend "UKM" oder "Auftraggeber") einer wissenschaftsnahen, innovativen Medizin verschrieben und übernimmt wichtige gesellschaftliche Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Jährlich lassen sich am Universitätsklinikum Münster über 575.000 Patientinnen und Patienten behandeln, davon über 50.000 stationär. Mit derzeit 38 Kliniken, 30 Zentren und 45 Forschungsinstituten sowie ca. 12.000 Beschäftigten gehört das UKM zu den größten Arbeitgebern in der Region und Nordwestdeutschland und gehört zu den bedeutendsten Universitätskliniken in der Forschungslandschaft Deutschlands. Als Klinikum der renommierten Universität Münster forschen wir auf allen Gebieten menschlicher Gesundheit kontinuierlich nach neuen Erkenntnissen und sorgen mit lebendiger Lehre dafür, dass auch der akademische Nachwuchs zu exzellenten Leistungen befähigt wird. Weiterführende Informationen zum UKM finden Sie unter: www.ukm.de.
Wer über den Einkauf für Universitätsklinika spricht, muss ihre Sonderrolle verstehen. Denn als Krankenhäuser der höchsten medizinischen Versorgungsstufe behandeln sie Patienten nicht nur in allen medizinischen Fachgebieten, sondern auch mit schwersten oder seltenen Erkrankungen. An Universitätskliniken wird zudem Grundlagenforschung betrieben. Ärzte und Forscher entwickeln innovative Behandlungsmethoden und sorgen für Spitzenmedizin, die international anerkannt ist, aber auch im Wettbewerb steht. Pro Jahr bilden Universitätsklinika und die medizinischen Fakultäten über 10.000 approbierte Ärzte und Ärztinnen für die Gesundheitsversorgung aus.
Diese einmalige Verbindung aus maximaler Krankenversorgung, Forschung, Lehre und Innovation macht das besondere Leistungsspektrum der Universitätsklinika aus. Der Einkauf für Universitätsklinika hat diesem besonderen Profil Rechnung zu tragen. Der Einkauf ist dabei der Wirtschaftlichkeit verpflichtet und muss Strategien entwickeln, wie er angesichts des fortschreitenden Kostendrucks dem Bedarf für eine qualitativ hochwertige Patientenversorgung und für die medizinische Entwicklung am besten gerecht werden kann. Der Kostendruck darf sich dabei nicht negativ auf die Innovationsfähigkeit von Universitätsklinika und damit letztlich auf die Attraktivität des Innovationsstandortes Deutschland auswirken. Die Universitätsmedizin braucht eine gemeinschaftlich hohe Aufmerksamkeit und ist Grundlage für die qualitätsorientierte Patientenversorgung in der Fläche und außerhalb der Universitätsklinika.
Das UKM ist seit 01.04.2005 Gesellschafter der EK-UNICO GmbH, einer Einkaufsgemeinschaft von aktuell dreizehn deutschen Universitätskliniken. Das UKM beabsichtigt, mit Wirkung zum 31.12.2025 freiwillig aus den Bereichen Medical (medizinische Güter, allg. Wirtschaftsbedarf) und Invest auszuscheiden und dazugehörige Beschaffungen nicht mehr über die EK-UNICO GmbH durchzuführen. Die Zusammenarbeit in den Fachbereichen Apotheke und Labor wird mit der EK-UNICO GmbH fortgeführt.
Ziel dieser Ausschreibung ist es, einen qualifizierten Dienstleister zur Erbringung von definierten Einkaufsdienstleistungen (beschreiben insb. ab Abschnitt IV dieses LV) zu ermitteln und mit diesem die zukünftige Zusammenarbeit, über mehrere Entwicklungsstufen hinweg auszugestalten und optional auszubauen (Abschnitt II dieses LV).
Die gesamte Beschaffung der medizinischen und pflegerischen Gebrauchs- und Verbrauchsmittel, des Dentalbedarfs, des Wirtschafts- und Verwaltungsbedarfs sowie der Investitionen im Sinne von Medizintechnik für alle angeschlossenen Institute und Einrichtungen des UKM erfolgt zentral durch den Geschäftsbereich Beschaffungsmanagement (GB BM). Dieser untergliedert sich in das Strategische Beschaffungsmanagement für Medical Produkte und für Investitionen, das Operative Beschaffungsmanagement, das Vergabe- und Vertragsmanagement, das Data Management sowie das Geschäftsprozess- und Projektmanagement. Das kumulierte Beschaffungsvolumen des Geschäftsbereichs Beschaffungsmanagement beträgt 200 Mio. EUR brutto. Damit obliegt dem UKM Beschaffungsmanagement die Ergebnisverantwortung für die wirtschaftliche und rechtskonforme Umsetzung sämtlicher Beschaffungsvorhaben in den o.g. Verantwortungsbereichen.
Soweit nicht auf die, im Rahmen dieses Vergabeverfahrens vergebenen Leistungen einer Einkaufsgemeinschaft zurückgegriffen wird (Ausschreibungen und frei verhandelte Konditionen und Verträge des Auftragnehmers), verhandelt der Geschäftsbereich Beschaffungsmanagement eigenständig Konditionen und Verträge oder führt selbst Vergabeverfahren durch.
Der Geschäftsbereich Beschaffungsmanagement des UKM führt Beschaffungen auch für die Medizinische Fakultät der Universität Münster, den UKM-Tochter- und Enkelgesellschaften durch. Soweit diese Gesellschaften über Beschaffungsbedarfe in den o. g. Bereichen verfügen, sind auch diese Bedarfe Gegenstand der Leistungen des Auftragnehmers.
Der Auftraggeber beabsichtigt, mit dem ausgeschriebenen Dienstleistungsvertrag den Beitritt zu einer Einkaufsgemeinschaft im Gesundheitswesen (im Folgenden "Dienstleister" oder "Auftragnehmer"), die für das UKM Beschaffungs- und Beratungsdienstleistungen und damit assoziierte Dienstleistungen zunächst bezogen auf folgende Sortimente erbringt:
- Medizinisches und pflegerisches Verbrauchsmaterial und Implantate (Medicalprodukte)
- Investitionsgüter aus dem Bereich Medizintechnik, einschließlich medizinischer Gebrauchsgegenstände, einschließlich Wartungskosten und sonstiger Folgekosten (TCO)
- Wirtschaftsbedarf, Verwaltungsbedarf
- Dentalbedarf